Entschleunigungstherapeut/ coach

Kursname:Entschleunigungstherapeut(in)/ Entschleunigungscoach
Dauer:1 Woche Intensivausbildung
Termine:in Planung
Gebühr:EUR 1400,- (USt.-befreit, Ratenzahlung möglich, für die berufliche Weiterbildung steuerlich absetzbar)
Ort(e):
Zertifikat:Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat des IEK bescheinigt. Die erworbene Qualifikation kann grundsätzlich bundesweit namentlich geführt und z.B. in selbstständiger Arbeit, eigener Praxis oder in Angestelltenverhältnissen in Kliniken, medizinischen, pflegenden, pädagogischen, rehabilitativen, sportlichen, schulischen, erzieherischen, sozialen Einrichtungen oder als Dozententätigkeit beruflich ausgeübt werden. Die mit dieser Ausbildung erworbene Zusatzqualifikation Autogenes Training entspricht inhaltlich u.a. den qualitativen Anforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung. Somit werden die absolvierten Unterrichtseinheiten unter der Maßgabe einer Einzelprüfung bei bestehender Grundqualifikation von der Kassenärztlichen Vereinigung hinsichtlich des einheitlichen Bewertungsmaßstabes im Bereich übender und suggestiver Techniken als spezifische Qualifikation grundsätzlich anerkannt.
Voraussetzungen:Offenheit, Einfühlungsvermögen, Freude am Umgang mit Menschen, Fähigkeit zur Selbstreflexion, Bereitschaft zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes
Sonstiges:Bitte Decke, warme Socken, evtl. Kissen mitbringen.
Kursbeschreibung und detaillierte Termine als PDF:

Hintergrund

Zeit ist zu einer zentralen Kategorie vieler pädagogischen, andragogischen und therapeutischen Anwendungen geworden. Schon seit den 1990er Jahren zeigen sich im therapeutisch-erwachsenenbildenden Bereich verstärkt Angebotsformen, die den Umgang mit Zeit im Sinne eines effektiven Zeitmanagements oder im Sinne von alternativer Lebenszeitformate, wie Sabbatical, Altersteilzeit, Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, thematisieren. Diese Erscheinungen verweisen auf veränderte Zeitwahrnehmung ebenso wie auf hieraus resultierender, veränderter Zeitabläufe von Biografien.

Zur Entwicklung moderner Gesellschaften gehört es, dass gerade die im Vergleich zu vormodernen Gesellschaften historisch neu entstandene Freizeit erst Anlässe bietet für Lern- und Bildungsvorhaben. Der Bildungsprozess vollzieht sich lebenslang und orientiert sich stets am vergangenen Lebenslauf. Die Tatsache lebenslanger Entwicklungs- und Bildungsprozesse einerseits, die grundlegende Endlichkeit des menschlichen Lebens andererseits, sollte in therapeutischen Ansätzen und Anwendungen nicht ausgeklammert werden. Im Hinblick auf eine ganzheitliche, die Kategorie Zeit mit einbeziehende Therapie und Andragogik, verbindet die Ausbildung zum Entschleunigungstherapeut/ coach allgemeine Beratungspsychologie und Coaching mit zeitgemäßen Kommunikationsverfahren ebenso wie mit expliziten Ansätzen zur Zeitwahrnehmung und zum Zeitmanagement. Besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Theorie der Entschleunigung, die auf durch Zeitdruck entstandene Krisen, Stress, Burnout und auf andere, durch zeitliche Normen ausgelöste Probleme in modernen Gesellschaften zu reagieren sucht.

Dem Begriff der Entschleunigung, der erstmals in den 1980er Jahren von dem Psychologen Jürgen vom Scheidt verwendet wurde, liegt die Auffassung zugrunde, dass die Dominanz der wirtschaftlichen Entwicklung westlicher Gesellschaften nahezu alle Lebensbereich präge und aufgrund dieser normativen Zeitwahrnehmung und Zeitnutzung das Individuum in hohem Maße Hektik und Stress ausgesetzt sei. Entschleunigung setzt also bei den Auswirkungen dieser Entwicklung an und sucht nach einer adäquaten Reaktion auf die in der Berufswelt gesetzten Ziele etwa der Effektivität. Dabei geht es nicht primär um gelebte Langsamkeit, sondern um eine individuell angepasste Lebensgeschwindigkeit, die den kommunikativen Umgang mit sich selbst und anderen verbessert.

Ziel

Jede beratungspsychologische und andragogische Intervention ist durch das Coachingmandat temporär begrenzt. Zeit, Zeitmanagement, aber auch individuelle Zeiterfahrung oder Zeitwahrnehmung sind nicht nur aktuelle Trendthemen, sie verweisen auch auf anthropologische Bedingungen: Subjekte sind Wesen in der Zeit. Wahrnehmung, Sprache, Selbstbild, Entwicklung und Biografie sind ohne Zeitbezug nicht erfahr- und denkbar. Coaching, das die Hilfe zur Selbsthilfe zum zentralen Gegenstand hat, muss auch den Zeitbezug berücksichtigen, so wie jede Pädagogik, die die Entwicklung des Menschen fokussiert, gleichfalls Zeit und Zeitmanagement in kommunikative Prozesse einbeziehen muss. Die Ausbildung zum Entschleunigungscoach sensibilisiert zuallererst für diesen Ansatz.

Die Teilnehmenden der Ausbildung erwerben daneben die Qualifikation der Intervention mittels Entschleunigungs- und Stressbewältigungsverfahren, sowie anderer andragogischer und therapeutischer Anwendungen mit Fokus auf die Kategorie Zeit. Weiterhin wird die Fertigkeit vermittelt und geübt, Personen beratend zu begleiten und sie bei der Integration der in dieser Begleitung gewonnenen Erkenntnisse und Fähigkeiten in ihren Alltag zu unterstützen. Diese Beratung legt dabei insbesondere bei der Vermittlung von Krisen- und Konfliktmanagement mit Zeitbezug und der Bearbeitung von Krisen, Konflikten und Problemen einen Schwerpunkt.

Aus dem Inhalt

  • Grundlagen des Coachings, Ablauf eines Coachings, Menschenbild des Coachings, Konflikt- und Krisenmanagement, Abgrenzung von Psychotherapie
  • Therapeutische Interventionen und Interventionsmöglichkeiten
  • Klassische Störungsbilder – Indikation
  • Kontraindikation
  • Begriffsgeschichte der Entschleunigung, Entschleunigung vs. Verlangsamung, philosophische Konzepte von Faulheit und Muße und Müßiggang
  • Entschleunigungsmaßnahmen der Geschichte, Materialismuskritik (Enthaltsamkeit/Askese, Lebensreformbewegung, simple living-Lifestyle, Slow-Bewegung)
  • Theorien der Entschleunigung aus der Sicht der Psychologie und Andragogik, moderne Entschleunigungsverfahren
  • Theorien der Stressbewältigung in unterschiedlichen psychologischen Strömungen, Therapierichtungen und Menschenbildern
  • Elemente aus dem Stressimpfungstraining (SIT)
  • Stress- und Entschleunigungsverfahren in der Praxis
  • Einführung in Entspannungsverfahren am Beispiel Autogenes Training Seminarleiterschein (32 UE)
  • Entspannungsübungen zur Entschleunigung
  • Innenschau
  • Slow Motion MRE® Multisynästhtisches Relaxamentum Entspannungsverfahren
  • Die therapeutische Mandalaarbeit in der Entschleunigungstherapie
  • Zwischen Bewegung und Ruhe: Raum der Stille, Raum der Leere, Raum der Fülle
  • Der Unterschied zwischen „Negativer Leere“ (Burnout) und Innerer Stille
  • Entschleunigung, Absichtslosigkeit und die Kraft des Erlebens
  • Kontraindikationen von Stress, Entschleunigung und Entspannung
  • Bildung Formelhafter Vorsätze mit Zeitbezug
  • „Nein“ sagen lernen
  • Problemgeschichtliche Analyse des Berufs als Verursacher von Hast, Hektik, Stress und Burnout
  • Stressabbau- Stressfallen zur Entspannung nutzen
  • Unpünktlichkeit einplanen
  • „Notbremse“ ziehen lernen
  • Clean Eating
  • Work-Life-Balance- und Zeitmanagementverfahren
  • Langsam gehen- Achtsamkeit lernen- hören, riechen, schmecken, sehen, hören
  • Stressbewältigung und angewandte Glücksforschung
  • Gedanken zu den Themen Motivation, Optimismus, Zeit und Lebensträumen
  • Positive Selbstinstruktion
  • Genuß und Freude am Leben lernen
  • Die Kraft „Kein Ziel zu haben“ in das Loslassen des Anstreben eines Ziels
  • Existentielle Entspannung
  • Entspannung und Genuß
  • Mediationen zu den Themen Hören, Sehen, Spüren, Tanzen, Lachen, Spielen
  • Übungen zur Erweckung der Sinne
  • Genußfähigkeit steigern
  • Biografisches Art Journaling in der Entschleunigungstherapie
  • Die Suche nach dem Lebenssinn
  • Existentielle Seinserfahrung
  • Raum zum Feste Feiern entdecken
  • Erforschen und entdecken der sensorischen Wahrnehmung
  • Erdungsübungen, Orientierungsübungen, Atemarbeit
  • Regelkreistheorien von Stress und Langeweile
  • Theorien der optimalen Beanspruchung und Lebensgeschwindigkeit
  • Von Kindern lernen: Konzentration und Ablenkung
  • Coaching- und Selbstmanagementansätze mit Zeitbezug
  • Durchführung und Gestaltung von Therapie- und Trainingseinheiten
  • Rechtliches zum Coach- und Therapeutenberuf

Aus dem Methodenteil

In der Ausbildung werden durch Vortrag, Gruppenarbeit und Selbsterfahrung ein theoretisches und praktisches Basiswissen sowie Kernkompetenzen eines Entschleunigungstherapeuten/ coaches erarbeitet. Die Teilnehmenden üben gleichermaßen Elemente aus den integrativ zusammengesetzten, pädagogischen und therapeutischen Disziplinen. Die Erfahrungen werden reflektiert, analysiert und auf ihre therapeutische Relevanz hin geprüft. Die gelernten Methoden werden von den Teilnehmenden umgesetzt und gemeinsam Therapie- bzw. Beratungsansätze generiert. Die Ausbildung endet mit der Durchführung einer selbst entwickelten Einheit, jede Selbsterfahrung wird von erfahrenen Therapeut*innen und Diplom-Psycholog*innen begleitet und supervidiert.

So melden Sie sich für eine unserer Ausbildungen an:

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