Erlebnistherapeut(in)
Erlebnispädagoge(-in)

Kursname:Erlebnistherapeut(in)/Erlebnispädagoge(-in)
Dauer:2 Wochen Intensivausbildung
Termine:in Planung
Gebühr:EUR 2600,- (USt.-befreit, Ratenzahlung möglich, für die berufliche Weiterbildung steuerlich absetzbar)
Ort(e):
Zertifikat:Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat des IEK bescheinigt. Die erworbene Qualifikation kann grundsätzlich bundesweit namentlich geführt und z. B. in selbstständiger Arbeit, eigener Praxis oder im Angestelltenverhältnis beruflich ausgeübt werden. Die mit dieser Ausbildung erworbene Zusatzqualifikation Autogenes Training entspricht inhaltlich den qualitativen Anforderungen der Krankenkassen bzw. der Kassenärztlichen Vereinigung. Somit werden die absolvierten Unterrichtseinheiten unter der Maßgabe einer Einzelfallprüfung bei bestehender Grundqualifikation von den Krankenkassen hinsichtlich des § 20 SGB V (Primärprävention) bzw. von der Kassenärztlichen Vereinigung hinsichtlich des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs im Bereich übender Techniken als spezifische Qualifikation grundsätzlich anerkannt.
Voraussetzungen:Offenheit, Einfühlungsvermögen, Freude am Umgang mit Menschen, Fähigkeit zur Selbstreflexion, Bereitschaft zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes. Verbundenheit mit der Natur und Zugang zu den Kräften in der Natur
Sonstiges:Bitte Decke, warme Socken, evtl. Kissen sowie Traingskleidung und wetterfeste Kleidung für die Arbeit im Freien mitbringen. Je nach Saison, Gruppendynamik und Wetterlage können bestimmte Exkursions- und Inhaltspunkte durch andere ersetzt werden. Alle Erlebnisübungen und Exkursionen sind natürlich freiwillig und können an die persönliche individuelle Situation angepasst werden. Die Nachtexkursionen ggfs. zeitliche Änderungen werden mit der Ausbildungsgruppe gemeinsam am ersten Ausbildungstag abgestimmt.
Kursbeschreibung und detaillierte Termine als PDF:

Hintergrund

Der Trend des „cocooning“, also der Rückzug aus der Öffentlichkeit ins sichere, häusliche Privatleben, kann sich zu einem Teufelskreis entwickeln, in welchem die Außenwelt mehr und mehr als bedrohlich empfunden wird. Wenn das Bedürfnis nach Kontinuität und Sicherheit nicht der bewussten Lebenserfahrung und freien Entscheidung entspringt und somit nicht als natürlich und instinktiv erlebt wird, findet es seine Wurzeln häufig in Traumata, in überlieferten familiären Verhaltensmustern und dort verankerten Ängsten, in Phobien und anderen psychischen Störungen. Hier kann der Erlebnistherapeut/-pädagoge begleitend wirken. Diese Ausbildung wendet sich an Menschen, die sich berufen fühlen, anderen zu einem aktiven und aufgeschlossenen Leben zu verhelfen; die Lust haben, Menschen zu motivieren, über ihren Schatten zu springen, aber nicht nur als Animateur eine kurzfristige Verhaltensänderung, sondern eine nachhaltige, tiefgreifende Ermutigung und Vitalisierung vermitteln wollen.

Die Strategien der Erlebnistherapie/-pädagogik entwickelten sich unter anderem aus verhaltenstherapeutischen Ansätzen. Sie ermöglichen es, dem Klienten ein flexibles, erlebnisreiches und selbstbestimmtes Leben zu gestalten. Auch in der problematischen Entwicklung von internetsüchtigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist die Intervention von Erlebnistherapie und -pädagogik eine fruchtbare Maßnahme im Sinne einer Bereicherung und Erweiterung des Erlebnishorizontes, der Fähigkeiten und des Selbstwertgefühls.

Ziel

Das Ziel dieser IEK-Ausbildung ist es, Menschen durch therapeutische und pädagogische Interventionen zu einem selbstbestimmten und weitestgehend angstfreien Leben zu verhelfen. Wir beachten, dass unterschiedliche Menschentypen gänzlich verschiedene Glücksstrategien verfolgen: Während die einen Nervenkitzel, Abenteuer, Grenzsituationen und Herausforderungen suchen, gibt es für andere Menschen keinen schöneren Tag als einen solchen, an dem nichts Unvorhergesehenes geschieht, und alles in sehr geordneten Bahnen verläuft.

Problematisch gestaltet sich dies erst dann, wenn das eigene Verhaltensmuster als bedrückend, unbefriedigend und paralysierend erlebt wird. Unser Ziel ist es, die Teilnehmer(innen) zu befähigen, Menschen mit Ängsten, Phobien, Antriebsarmut oder traumatisch bedingten Rückzugstendenzen zu unterstützen, ein aktives, freudvolles und flexibles Leben führen zu können. Die Teilnehmer(innen) der Ausbildung zum Erlebnistherapeuten/-pädagogen lernen vielfältige Anwendungen und Strategien kennen, gehemmte oder durch Ängste stark eingeschränkte Menschen zu Bewegungsfreiheit und Selbstbewusstsein zu führen.

Aus dem Inhalt

  • Voraussetzungen für Erlebnisfähigkeit
  • Denkmuster und Teufelskreise in der Vermeidung von Erlebnissen
  • Projektion
    •    Grundlagen der Psychologie und therapeutische Interventionstechniken
    (Übertragung, Gegenübertragung, Widerstände, Überzeugungen, Unterdrückung, integrative Verarbeitung
    •    Anamneseverfahren / differentielle Behandlungsverfahren
    •    Grundprinzipien der naturtherapeutischen Arbeit (Beziehung entdecken, erforschen, formen
    und verändern, vollständige Annahme, Gewährenlassen, Freiheit, Freiwilligkeit, Achtung, Grenzen)
  • Erlebnistherapie praktisch erfahren an Exkursionspunkten:
    Olympiastadion
    Ägyptisches Museum
    Sternwarte
    Zeiss Großplanetarium
    Galopprennbahn Hoppegarten
    Berliner Dom
    Funk oder Fernsehturm
    Ausuchen eines Dunkelrestaurants
    Extase: Aufsuchen einer Techno Diskothek/ Clubs
    Besuch eines Theaterstücks im Berliner Ensemble
  • Wahrnehmung der Erlebnisse, Selbsterfahrung und professioneller Umgang mit lebensverändernden Erlebnissen
  • Tiefenpsychologische Dynamiken und Hintergründe bei lebensverändernden Erlebnissen
  • Die häufigsten Ursachen von Ängsten und Vermeidungsstrategien
  • Grundformen der Angst
  • Fallbeispiele: Prüfungsangst, Angst vor Spinnen, Höhenangst, Angst vor dem Zahnarzt, die Angst einen Fahrstuhl zu betreten und ihre erfolgreiche Erlebnistherapie
  • Meditationsübungen zur Stärkung des Urvertrauens
  • Körperübungen und Selbsthypnose vor und innerhalb beängstigender Situationen
  • Naturerlebnistherapie: Klettern, Wandern, Parkbesuche
  • Erlebnisorte aufsuchen: East Side Gallery, Checkpoint Charlie,
  • Angst vor Menschenmassen und therapeutische Strategien
  • Das Internet als Ersatzleben, Auswege aus diesem Ersatzleben
  • Die Lokalisation der Angst im Körper als therapeutische Brücke und Ansatzmöglichkeit
  • Methoden der Körpertherapie: Verspannungen auflösen bedeutet Ängste auflösen
  • Ängste und Psychosomatik
  • Ängste und die Bilderflut der Medien
  • Handy-, Fernseh- und Internetentzug
  • Kleine Schritte versus Konfrontation
  • Ziele stellen, die Lust zu gewinnen (wieder-) erwecken
  • Fremde Menschen ansprechen
  • Autogenes Training Seminarleiterschein (32 UE)
  • Erlebnisfeste und Feiern
  • Die Bedeutung von Lob oder Urkunden für bestandene Mutproben
  • Die Sinne: Übungen zum Erwecken: Gerüche, Geräusche, Geschmäcker
  • Die Diskrepanz zwischen Vorstellung und Realität
  • Erlebnissen eine Gestalt geben: gestalttherapeutische Ansätze
  • Die Angst umarmen
  • Traumreisen mit Jugendlichen und dem Kind im Erwachsenen: Superhelden
  • Erlebnispädagogik: Abenteuerspielplatz
  • Elemente aus der Tanz- und Musiktherapie
  • Die Bedeutung von Fallschirm-Tandem-Sprüngen
  • Die Bedeutung von Bungee-Jumping und anderen Extremsportarten
  • Problematik und therapeutisches Potential von Reisen, im besonderen Reisen an unbekannte Orte und in unbekannte Länder
  • Selbst- und Fremdbestimmung der eigenen Grenzen
  • Selbstverteidigung und Kampfsport
  • Verschiedene Strategien für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Gruppen- und Einzeltherapie
  • Positive Erlebnisse verankern, neue Ressourcen entdecken
  • Anamnese und Verifikation der angemessenen therapeutischen Intervention
  • Individuelle Erlebnisparcours entwickeln

Aus dem Methodenteil

In Gruppen- und Zweiersettings werden in dieser Ausbildung Übungen vermittelt, in therapeutischen/pädagogischen Beziehungen den Kern von Vermeidungsstrategien zu ergründen. Gemeinsam werden Möglichkeiten erkundet, Ängste zu überwinden und Hemmungen aufzulösen, die Erlebnisse verhindern. Dies wird vertieft durch besondere Fragetechniken, mit Aufstellungsarbeit und Rollenspielen, und Anwendungen aus der Gestalt- und Kunsttherapie. Für Techniken, die helfen, Ängsten eine Gestalt zu geben, um an ihnen arbeiten zu können, werden therapeutische Settings mit Elementen aus der Körpertherapie und Elementen aus der Musik- und Tanztherapie in Theorie und Selbsterfahrung kennengelernt. Die Sinne werden in Einzel- und Gruppenübungen angeregt und in das Bewusstsein integriert. Wir vermitteln spielerische Übungen zur Stärkung der Erlebnisfähigkeit.

Wir tasten, riechen, schmecken, hören, sehen, fühlen und erleben an signifikanten Orten.

Vertrauens- und Erlebnisübungen mit geschlossenen Augen und in der Dunkelheit werden gemeinsam erforscht. Ein Erlebnisparcour wird entworfen und durchlaufen. Innerhalb der Ausbildung werden sofern möglich Exkursionen durchgeführt. Wir werden zusammen im Berliner Nachtleben bspw. tanzen gehen, karaoke singen und öffentliche Plätze aufsuchen. Die Erlebnisse werden im Erlebnistagebuch verankert. Im Laufe der Ausbildung kochen die Teilnehmer(innen) beispielsweise gemeinsam ein Erlebnis-Menü, in welchem Erlebnismöglichkeiten erkundet werden wie das Essen mit den Händen, mit geschlossenen Augen, das gegenseitige Füttern und das Essen besonders ungewöhnlicher Kreationen.

Durch Biographie-Arbeit wird den Teilnehmer(inne)n ermöglicht, sich ihre Ressourcen als Erlebnistherapeut/-pädagoge zu vergegenwärtigen und sich anhand von Schlüsselmomenten und Wendepunkten in Biographien die Mechanismen der Erlebnistherapie/-pädagogik zu verinnerlichen.

Die Ausbildung endet mit der Gestaltung einer erlebnistherapeutischen/-pädagogischen Intervention an Hand von Fallbeispielen und der Präsentation und Reflexion in der Gruppe.

Am Abschlusstag wird ein großes, gemeinsames Erlebnisfest gestaltet.

So melden Sie sich für eine unserer Ausbildungen an:

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